Die Förderschule von Marbach

Gymnasien betätigen sich im Allgemeinen als Ausleseanstalten. Dass es auch anders geht zeigt das preisgekrönte Friedrich-Schiller-Gymnasium von Marbach mit seinem Motto „Alle kommen ans Ziel.“

Dass dies kein hohler Spruch ist, zeigt die Statistik. Von 1900 Schülern mussten im letzten Jahr nur fünf eine Klasse wiederholen, zehn wechselten auf die Realschule.

Die ungewöhnlich niedrige Zahl von Sitzenbleibern und Schulabsteigern empfindet Günter Offermann, Leiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums,  noch immer als zu hoch. „Wenn ein Schüler Probleme hat, müssen wir fragen, was wir anders machen müssen,“ formuliert Offermann sein pädagogisches Ethos.

Förderschule

Förderschule

Für das ungewöhnliche Konzept haben Offermann und sein Kollegium als bisher einzige Vertreter dieser Schulform (Gymnasium) den Deutschen Schulpreis erhalten, die renommierteste Auszeichnung hierzulande. Das Friedrich-Schiller-Gymnasium hat ein ausgeklügeltes System der Diagnose und Therapie von Lernschwierigkeiten entwickelt.

Die Förderangebote sind einzigartig in ihrer Fülle und engmaschigen Staffelung. So soll garantiert werden, dass schwache Schüler nicht den Anschluss verpassen – und starke über sich hinaus wachsen. Es gibt Lernwächter, Hausaufgabenhelfer, internetbasierte Übungslektionen, Stützkurse in den Sommerferien, aber auch zusätzlicher Stoff in Wochenendakademien, in Begabtenklassen oder Unterricht durchgehend in Englisch.

In der Sommerschule können versetzungsgefährdete Schüler ihre Defizite ausgleichen. Zwei Stunden täglich pauken sie mit einem älteren Schüler Physikformeln, üben den Ablativus absolutus oder englische Konversation. Es lohnt sich: Alle Absolventen der Sommerschule haben ihre Versetzung geschafft. Anders als die Mathestunden kosten die Ferienstunden etwas, 160 Euro für zwei Wochen. Bedürftige erhalten Nachhilfe kostenlos.

Dabei steht dem Schiller-Gymnasium kein Sonderbudget zu Verfügung. Die vielen Angebote gründen sich auf die Größe der Schule und das Engagement der Lehrer. „Englisch und Sport haben Sie studiert, und was können Sie noch?“ ist eine der beliebtesten Fragen des Schulleiters im Vorstellungsgespräch.

Gleichzeitig verleiht die Autonomie, die Schulen zunehmend genießen, dem Gymnasium Spielraum. So erhielten die Schulen für die Schulzeitverkürzung auf 12 Jahre zusätzliche Ressourcen. Die Marbacher steckten das Geld nicht wie andere in zusätzlichen Fachunterricht für alle, sondern in Förderstunden für wenige.

„Ma, ma, ma, ma“ die Schüler der Klasse 5h üben Vokabeln. Die Lehrerin, Sabine Heesemann, lässt die Begriffe im Chor nachsprechen. Was sich fast wie viermal dasselbe Wort anhört, bedeutet jedes Mal etwas anderes. Im Chinesischen bestimmt die Betonung, wie ein Wort zu deuten ist. Zudem müssen sich die Schüler für jeden Begriff das Schriftzeichen einprägen. Da hilft nur stures Pauken. Chinesisch zu lernen erfordert dreimal so viel Zeit wie Englisch zu üben, schätzt die Sinologin Heesemann.

Ihr Schüler aber bringen gute Voraussetzungen mit. Sie besuchen eine der Klassen für besonders Begabte. Die Gruppe hat den gleichen Anspruch auf Förderung wie die Lernschwachen. Sie schreiten im Curriculum schneller voran und lernen in Projekten, die mehrere Fächer umfassen. Nach drei Jahren werden die Schüler auf Regelklassen verteilt, damit sie nicht „im verplombten Zug“ durch ihre Schulzeit reisen, heißt es.

Zusätzliches Lernfutter erhalten sie weiterhin in Schülerakademien. An vier Wochenenden im Jahr experimentieren Experten aus Hochschulen und Museen der Region – Mathematiker, Heimaltkundler, Meeresbioligen – am Schiller-Gymnasium mit besonders interessierten Schülern.

Dies Werkstätten sind keine elitären Veranstaltungen. Auch talentierte Schüler der Haupt- und Realschule, die sich auf demselben Gelände befinden, dürfen sich bewerben. Das Schiller-Gymnasium sucht, auch das ist keine Selbstverständlichkeit, den Kontakt zu anderen Schulformen. Schon jetzt stehen die Hausaufgabenhilfe sowie die zahlreichen Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag allen offen.

Gerne würde Schulleiter Offermann auch die Lehrer austauschen. „Ein Studienrat könnte an der Hauptschule lernen, wie man mit schwer zu motivierenden Schülern umgeht“ sagte er. Noch ist die Begeisterung für die Idee begrenzt. Hohe Mauern stehen zwischen den pädagogischen Professionen.

Offermann selbst könnte sie bald überwinden. Der 57-Jährige hat sich für die Gesamtleitung aller drei Schulen beworben. In Baden-Württemberg hat es so ein Experiment, das leicht nach Gesamtschule riecht, bislang nicht gegeben. Aber das war am Friedrich-Schiller-Gymnasium noch niemals ein Argument.

Mein ganz persönlicher Wunsch: dass das hoffentlich bald an allen Schulen in ganz Deutschland Nachahmer findet!

Quelle „Die Zeit “ 30. April 2008 Zusammenfassung Sigrid Ebert
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